Sanitäter

Wir behandeln Patienten nach dem folgenden MARC ON Schemata.

M- Massiv Bleeding oder massive Blutungen
Hier steht das Tourniquet im Vordergrund, dieses kann an jeder Extremität angebracht werden, dabei schnürt es den Blutfluss in und aus der Extremität ab, was bedeutet, dass weder Blut verloren gehen kann, noch Kochsalz oder Medikamente in den Körper des Patienten eindringen können. Zudem sorgt es für Schmerzen und an den Armen für eine schwere Zyanose (Zyanose=Unterversorgung des Körperteils mit Sauerstoff). Zu bedenken ist bei der Benutzungen, dass eine einzelne, kleine Verletzung an einer Extremität, KEINE Lebensbedrohliche Gefahr darstellt, dann ist es ineffizient und zeitraubend dieses anzulegen, zudem kann diese Ressource in anderen Situationen/an anderen Körperteilen, sinnvoller Verwendet werden. Danach sollten der Torso und der Kopf bandagiert werden. Dieser Punkt kann jedoch auch von einem Ersthelfer Bravo oder einem normalen Soldaten ausgeführt werden, sollte der Medic dies delegieren.

A- Airway Management oder auch Atemwegsmanagement
Hier kontrollieren wir die Atemwege, sollten diese verstopft (Occluded) sein, wird die Accuvac verwendet um diese Verstopfung abzusaugen, optional kann der Kopf auch zur Seite gedreht werden, ist jedoch nicht so effektiv. Sollte es zu einer Obstruktion (Obstructed) kommen, so kann der Sanitäter sich entscheiden, ob er mit einem Larynxtubus intubiert (dann kann sich der Pat. auch nicht mehr übergeben) oder den Kopf überstreckt, dann muss er jedoch in der Nähe bleiben, diese Methode ist nicht so effektiv, jedoch sollten mal keine Tuben zur Hand sein, ist das eine gute Lösung. Sollte der Patient freie Atemwege haben und er ist bewusstlos, ist es zu empfehlen, einen Tubus zu benutzen als so genannte “Schutzintubation”, sodass sein Zustand sich nicht mehr verschlechtern kann.

R- Respiration oder Atmung

In diesem Schritt überprüfen wir die Atmung des Patienten. Hierfür überprüft man erst die Atmung, sollte diese nicht vorhanden sein, beginnt man die Reanimation und macht nicht mit seinem MARCON Schema weiter (Siehe CPR Algorithmus). Sollte eine Atmung vorhanden sein, überprüft man diese nochmal am Brustkorb, diese kann man durch das Abhören der Lunge mit einem Stethoskop machen oder zusätzlich durch das Prüfen der Bewegung des Brustkorbes. Sollte die Atmung verändert sein, legt man sofort ein Chestseal an, sollte diese dann immer weiterhin unverändert sein, handelt es sich um ein Spannungspneumothorax, sollte er sich verändern handelt es sich um ein Hemothorax (Beide Sounds unten zu Hören). Sollte der SpO2 Wert weit gefallen sein, kann man in diesem Schritt auch die BVM mit der Sauerstoffflasche benutzen, um den SpO2 Wert schneller hoch zu bekommen, jedoch erst bei <70%, da der Sauerstoff schnell zur Mangelware werden kann. Bei einem Wert von unter 80 kann der Patient nicht das Bewusstsein wiedererlangen. 

Normales Lungengeräusch: https://drive.google.com/file/d/1NrkGL4a6Kt_fRG8yw_c2v3APmx4ohpzH/view

Pneumothorax & Spannungspneumothorax: https://drive.google.com/file/d/1YLl3TsBtLt608Pdnk_dLyDsJuWnN4sjF/view

Hämatopneumothorax: https://drive.google.com/file/d/1MCcHyCwUmwRhryI3KEWrSS4vOoFk2bjI/view

Inspect Chest

  • Chest rise and fall observed → Normale Atmung
  • No chest movement → Keine Atmung
  • Uneven chest rise and fall → Pneumothorax
  • Chest sides are uneven → PTX or SPTX or HPTX und keine Atmung 
  • Skin is rigid, looks bruised → Hemopneumothorax

Verfahren bei Brustkorbverletzung:

C- Circulation oder Kreislauf
C- Circulation oder Kreislauf/Volumen/Blutungen, hier kommt es zur Legung eines I.V. oder I.O. Zugang und die Volumengabe. Zudem werden die Vitalparameter überprüft.

EKG während der Reanimation:

EKG während der Reanimation

 EKG wenn die AED-Patches nicht verbunden sind:

Das EKG zeigt den aktuellen Rhythmus an, diese verschiedenen Möglichkeiten gibt es:

Bei einer Reanimation gibt es zwei Mögliche Wege, der AED sagt an welcher Weg gegangen werden soll.
ACHTUNG! Wenn der Patient einen normalen Rhythmus hat, ist keine CPR nötig, auch wenn der AED dies anzeigt.

Blutvolumen

Um das Blutvolumen zu steigern, wird Kochsalz/Saline verwendet, das den Blutdruck erhöht.Kochsalz/Saline es in verschieden Größen: 1000ml, 500ml & 250ml
Alle sind vom Gewicht her, gleich groß und nehmen alle gleich viel Platz ein. Wir nutzen: 4l Kochsalz pro Soldat im FT

O- Other Wounds oder Andere Wunden
In diesem Schritt werden kleinere Wunden oder diese, die durch ein Tourniquet abgebunden wurden, verschlossen und im Anschluss genäht, zudem werden die Tourniquets abgemacht. Alle Körperteile müssen einzeln genäht werden. Falls ein Körperteil gebrochen ist, können in diesem Schritt Schienen zum “heilen” benutzt werden.

N- Narcotics oder Medikamente
In diesem Schritt werden die unten genannten Medikamente benutzt. Schmerzmittel können gegeben werden, je nach Schmerzempfinden der Soldaten. Bei schweren Schmerzen kann der Medic eins der unten aufgelisteten Medikamente nutzen, bei kaum oder leichten Schmerzen, hat ggf. der Soldat eigene Schmerzmittel dabei.

Adenosin: Senkt den Puls und Blutdruck.
Senkt Puls und Blutdruck.
Bleibt 2 min im Kreislauf, max. 6 Dosen.
Verabreichung über: kein Zugang nötig, Überall bis auf Kopf

Amiodaron: Erhöht die AED Erfolgschance
Amiodaron erhöht die Chance 8%-20%, dass der AED erfolgreich schockt. Chance eine Bradykardie zu bekommen.
Bleibt 2 min im Kreislauf und max. 4 Dosen.
Verabreichung über: Zugang benötigt

Ammoniumcarbonat: Fördert aufwach Chancen
Eine Packung = 10 Tabletten. Soll bei bewusstlosen Patienten das Aufwachen begünstigen. Erhöht leicht den Puls und Blutdruck. 
Bleibt 2 min im Kreislauf, max. 10 Dosen.
Verabreichung über: Kopf, kein Zugang Benötigt

Atropin: Erhöht den Puls.
Hält 2 Minuten nach Verabreichung an. Max. 4 Dosen.
Verabreichung über: Zugang benötigt

Epinephrin: Erhöht den Puls & Blutdruck.
Epinephrin wird zur Erhöhung der Herzfrequenz verwendet und bewirkt, Patienten ohne Herzschlag wieder zu einem zu animieren. 
Hält sich 2 min im Kreislauf, max. 4-6 Dosen.
Verabreichung über: kein Zugang nötig, Überall bis auf Kopf

Fentanyl: Senkt Blutdruck und Puls. Unterdrückt Schmerzen.
Bei starken Schmerzen zu benutzen. Verursacht chromatische Effekte.  Bleibt 15 min im Kreislauf, max. 2 Dosen. Gegenmedikation wäre: Naloxon
Verabreichung über: Zugang benötigt

Ketamin: Erhöht Blutdruck und Puls. Unterdrückt Schmerzen.
Bei mittelstarken Schmerzen zu benutzen. Verursacht chromatische Effekte.
Bleibt 15 min im Kreislauf, max. 4 Dosen. (Keine Gegenmittel)
Verabreichung über: Zugang benötigt

Lidocain: Erhöht die AED Erfolgschance
Lidocain erhöht die Chance 8%, dass der AED erfolgreich schockt. Bleibt 2 min im Kreislauf und max. 4 Dosen.
Verabreichung über: Zugang benötigt

Naloxon: Wirkt gegen eine Überdosis
Pro verabreichtes Schmerzmittel (Fentanyl und Morphine) wirkt ein Naloxon entgegen.
Verabreichung über: Kopf, kein Zugang benötigt

Noradrenalin: Erhöht den Blutdruck.
Senkt die Transfusionsgeschwindigkeit.
Hält 6 Minuten im Kreislauf, max. 12 Dosen.
Verabreichung über: Zugang benötigt

Nitroglycerin: Senkt den Blutdruck. Erhöht den Puls.

Erhöht die Transfusionsgeschwindigkeit.
Bleibt 6 Minuten im Kreislauf, max. Dosis 12 .
Verabreichung über: Zugang benötigt

TXA: Fördert die Gesinnungsbildung.
Hält 2 Minuten nach Verabreichung an. Schließt jede 6 Sekunden eine Wunde äquivalent zu einer Mullbinde.
Verabreichung über: Zugang benötigt

Schmerzmittel: Erhöht Blutdruck leicht. Unterdrückt Schmerzen.
Eine Packung = 10 Tabletten. Wirkt eine Schmerzstufe entgegen. Erhöht den Blutdruck leicht.
Wirkung setzt verzögert ein.
Verabreichung über: Kopf, kein Zugang nötig

Vitalwerte

Zyanose

Hierbei handelt es sich um eine Unterversorgung mit Sauerstoff. Der SpO2 Wert spielgelt die stärke der Zyanose dar. Bei einem Wert von 30 stirbt der Patient. Auch wenn ein Tourniquet verwendet wird, steht dort eine Zyanose, als Erinnerung das wenn es zu lange dran bleibt, auch stirbt.
100 = Keine Zyanose
80 = Leichte Zyanose (Ab 80 ist der Patient bewusstlos)
60 = Milde Zyanose
40 = Starke Zyanose

Blutverlust Tabelle:

Behandlungsreihenfolge:

Medics -> PL -> SL -> TL -> Mannschaften

Dabei ist zu beachten, dass Patienten, die nicht mehr zu retten sind nach der Triage, nicht mehr zu behandeln sind.

Ausrüstung:

Es sind nur 4L Kochsalz pro Person im FT erlaubt. Alle anderen Gegenstände werden hier mit der Mindestanzahl angegeben:

– 8x Tourniquet
– 60x Verbände
– 10x Epinephrine
– 5x Adenosin
– 1x Stethoskop
– 1x Operationsset
– 1x AED-X
– 2x Pulsoximeter
– 15x Chest Seal
– 15x Tubus
– 1x Accuvac
– 10x AAT Kit
– 10x Schienen
– 10x Atropin
– 5x Nitroglycerin
– 10x Noradrenalin
– 5x Naloxon
– 10x TXA
– 5x Schmerzmittel
– 1x Ammoniumcarbonat
– 10x Ketamin
– 5x Fentanyl
– 10x Amiodaron
– 10x Lidocain
– 10x FAST IO
– 15x 16g IV 
– 1x BVM
– 1x Tragbarer Sauerstoff Tank (300L)